10 Tipps für die Zeit nach der OP

Bereits vor der OP habe ich angefangen mich in das Thema einzulesen. Ich habe mir Bücher bestellt (siehe Buchtipps) und habe Informationsmaterial von der Ernährungsberatung bekommen. Ziemlich viel Wissen auf einmal. In den ersten Wochen  hab ich jetzt versucht Abläufe zu optimieren und für mich praktikabler zu machen. Da  zwei Köpfe immer besser denken als einer, hab ich noch eine Freundin, Britta, nach ihren Tipps gefragt. Sie ist bereits seit August letzten Jahres operiert und kann noch ein wenig mehr „Erfahrung“ auf dem Gebiet  vorweisen. Hier also unsere 10 Tipps, die Euch vielleicht das Leben nach der OP etwas erleichtern:

1.  Eiswürfelbehälter als Portionierungshilfe für Mahlzeiten

 

eiswürfelformAm Anfang sind die Portionen sehr klein 50 – 150 g. Kein Mensch kocht in diesen Größenverhältnissen. Auch nicht, wenn man wie ich Single ist. Deswegen bin ich dazu übergegangen nach der OP vorzukochen und die „Reste“ in Eiswürfelbehälter portionsweise einzufrieren. Am nächsten Tag fülle ich die Nuggets in normale Gefrierbeutel um. So habe ich immer einen Vorrat an unterschiedlichem Essen, dass ich entweder im Topf oder in der Mikrowelle schnell aufwärmen kann. Sehr gut funktioniert das auch mit einer Muffinform, die ich für Suppen nutze.

2. Die Größe macht´s

Wie oben schon geschrieben sind die Portionsgrößen anfangs sehr klein. Die Augen und der Appetit aber sind oftmals noch nicht an die neuen Essensmengen gewöhnt. Falls du anfangs Schwierigkeiten hast satt zu werden, bzw. das Sättigungsgefühl fehlt, hilft es kleine Teller und kleines Besteck zu benutzen. So wirkt das Essen auf dem Teller gleich viel „mehr“. Außerdem hilft es die Mahlzeit abzuwiegen. Zwischen 100-150g sind es bei mir. Denk daran immer wieder Pausen einzulegen, damit du das Sättigungsgefühl rechtzeitig spürt.

3. Flavordrops als Geschmachsgeber

Ich hatte irgendwann keine Lust mehr mir immer neue Proteinpulver mit Geschmack zu holen. Meistens gibt es ja diese großen Packungen und nur um etwas Abwechslung im Mund zu haben, ist mir das zu kostenintensiv. Ich bin dazu übergegangen stattdessen ein neutrales Eiweißpulver, dass ich auch zum Anreichern meines Essen nehme, mit Flavordrops zu aromatisieren. Diese kleinen Wunderfläschen geben jedem schnöden Eiweißshake mit ein paar wenigen Tropfen einen leckeren Geschmack. Die Geschmacksrichtungen gehen von Vanille, Kokos bis zu Käsekuchen. Eine große Auswahl unterschiedlicher Hersteller findet ihr auf Amazon.  Selbstverständlich sind die Tropfen quasi kalorien- und zuckerfrei. Teilweise sogar vegan.

4.  Wecker stellen zur Einnahme der Supplemente

weckerFür mich ist das eine sehr große Umstellung täglich zu unterschiedlichen Uhrzeiten die Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Zusätzlich erschwert wird das Ganze durch die Tatsache, dass Vitamine nicht zusammen mit Calcium eingenommen werden soll. Die Nähstoffe werden sonst nicht vom Körper absorbiert. Die Weckerfunktion an meinem Handy erinnert mich täglich daran, wann wieder eine Einnahme ansteht. Das ist tatsächlich eine große Erleichterung – vor allem am Anfang!

5.  Tablettenboxen mit 4 Fächern für die ganze Woche

tablettenAnfangs hab ich mich jeden Tag hingesetzt und meine Pillen portioniert. Das nimmt täglich Zeit in Anspruch und weil ich darauf irgendwann keine Lust mehr hatte, hab ich mir auf Amazon eine Pillen- und Tablettenbox bestellt. Die Boxen sind nicht teuer, erleichtern aber das Leben ungemein. Ich bereite einmal in der Woche meine Tablettenrationen für die gesamte Woche vor, und ziehe dann unten immer die aktuelle raus. Auch sehr praktisch wenn ihr unterwegs seid. Am besten nehmt ihr eine Box mit jeweils 4 Fächern pro Tag.

6. Trinken aus kleinen 500 ml Flaschen

Vor allem anfangs hatte ich große Schwierigkeiten auf die geforderte Trinkmenge von 1,5 – 2 Litern zu kommen und immer wenn ich die riesige 1,5 Liter Flasche vor mir stehen sah, bin ich fast verzweifelt. Ich bin dann dazu übergegangen das Wasser oder den Tee in kleinere 500 ml Flaschen umzufüllen. Das gibt einem ein besseres Gefühl und das „Ziel“ ist näher vor Augen. Hat man eine Flasche geschafft, nimmt man einfach die nächste. Außerdem sind kleinere Flaschen praktischer zum Mitnehmen. Es kann auch helfen einfach in jedem Zimmer eine Flasche mit Wasser zu deponieren.

7.  Timer stellen zur Erinnerung

Da direkt nach der OP nur kleine Schlucke möglich sind, hilft es am Anfang einen Timer zu stellen, der dich alle 10 min daran erinnert zu trinken.

8.  Wiegen UND Messen

Irgendwann kommt er – der Stillstand. Nur weil dein Gewicht nicht runtergeht, heißt das allerdings nicht, dass der Körper sich nicht formt! Oft ist es so, dass man in dieser Zeit an Umfang verliert. Um diese Veränderung sichtbar zu machen, notier also nicht nur dein Gewicht wöchentlich, sonder auch Brustumfang, Taille, Hüfte, Oberschenkel und Bizeps. Ich nutze die App „Meine Körpermaße“ aus dem App Store. Da trage ich regelmäßig meine Werte ein und habe die Entwicklung meiner Maße immer im Blick. Das repräsentativste Ergebnis erhältst du, wenn du einen Wiegetag und eine Uhrzeit festlegst.

9. Zahlen sind nicht alles

Klar sehen wir auf der Waage, wenn wir abnehmen. Aber die größten Glücksgefühle empfinden wir, wenn wir es mit unseren Sinnen wahrnehmen. Also behalte ein Kleidungsstück aus deiner schwersten Zeit (am besten eine Hose, da wird es am deutlichsten) und zieh diese von Zeit zu Zeit mal an. Vielleicht auch gerade dann, wenn die Motivation gerade am Boden ist und führe dir vor Augen, was du bisher schon geschafft hast! Sei Stolz auf dich!

10.  Feiere dich selbst

ICH bin immer ICH! Ob dick oder weniger dick! Ich habe beschloßen meinen Weg mit schönen Fotos zu dokumentieren. Natürlich könnte ich mich in einem Outfit vor den Spiegel stellen und fotografieren. Ich finde aber, mein Körper und ich, wir haben für unsere Leistung etwas besonderes verdient. In regelmäßigen Abständen werde ich zum Fotografen gehen und den IST-Zustand in schönen professionellen Fotos festhalten lassen. Ich möchte, auch wenn ich irgendwann mal mein Ziel erreicht habe, mit Stolz auf diese Fotos zurückblicken und sagen: Ja, das bin ich!

Oft erfolgt die Gewichtsabnahme so schnell, dass der Kopf nicht hinterher kommt. Diese Fotos tragen auf jeden Fall dazu bei, seinen „neuen“ Körper anzunehmen und seine Veränderung zu verarbeiten.

Alexandra Piskol Arschklopfer

by Frank Waberseck

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